Kassel, 12.09.2023: Das ehemalige Polizeipräsidium am Königstor geht spätestens nach Fertigstellung des Neubaus des Tapetenmuseums wieder in die Liegenschaftsverwaltung des Landes Hessen über. Die SPD-Landtagsabgeordnete Esther Kalveram fragt deswegen das Land Hessen, wie es sich die Zukunft dieses Gebäudes vorstellt?*
In ihm befand sich von 1933-1938 der zentrale Sitz der Kasseler Gestapo. Von hier aus wurde die politische und rassistische Verfolgung im mehr als 1 Million Einwohner umfassenden Regierungsbezirk Kassel organisiert. Mitte der 30iger –Jahre arbeiteten rund 40 Gestapomitarbeitende und an die 80 Schreibkräfte, Aufseher und Wachpersonal dort. Zugleich waren in einem Zellentrakt Verfolgte inhaftiert, die dort verhört und gefoltert wurden.
„Mit dem Auszug des Depots des Tapetenmuseums bietet sich nun die einmalige Chance dieses geschichtsträchtige Gebäude, einer musealen Nutzung zuzuführen und es als einen Lern- und Erinnerungsort zu konzipieren“, führte Esther Kalveram aus.
Gerade in Zeiten weiter aufkeimender rechtsradikaler Tendenzen ist es nach Meinung Esther Kalverams wichtig, stetig an die grausamen Taten der Nationalsozialisten zu erinnern und über diese Zeit aufzuklären.
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*Die kleine Anfrage von Esther Kalveram „Ehemaliges Polizeipräsidium am Königstor“ an die Hessische Landesregierung finden sie unter: https://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/3/11543.pdf