Esther Kalveram (SPD): Wiesbaden guckt in Kassel ab – Mittendrin soll in Hessen kommen

„Es ist immer schön, wenn die südhessische Landesregierung von uns aus Kassel lernt“, kommentiert Esther Kalveram, SPD Landtagsabgeordnete aus Kassel, das Vorhaben von Schwarz-Grün in Wiesbaden, ein ÖPNV Ticket für Transferleistungsempfangende einzuführen. „In Kassel hat die SPD Fraktion zusammen mit unserer SPD Sozialdezernentin und Bürgermeisterin, Ilona Friedrich, bereits 2020 das Mittendrin-Ticket für Sozialhilfeempfänger eingeführt.“

Am Montag dem 16.01.2023 haben der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir und Sozialminister Klose die Eckpunkte für den sogenannten „Hessenpass mobil“ vorgestellt. Dieser sieht vor, dass die Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen in Hessen für 31 Euro im Monat landesweit die Angebote des ÖPNV nutzen können. Für das Vorhaben stellt die Landesregierung insgesamt Mittel in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung.

Leider, so Kalveram weiter, sei die Landesregierung wie so oft zu langsam und leistet zu wenig. „Sinnvoll“, ergänzt Kalveram, „wäre es gewesen, wenn die Hessische Landesregierung die Bereitschaft dafür erklärt hätte ein bundesweites Sozialticket mitzufinanzieren. Gerade in Nordhessen ist besonders wichtig, dass die Mobilität nicht an der Landesgrenze endet.“ Erstaunlich ist, äußert sich Kalveram verwundert, dass in Wiesbaden jetzt – nach 9 Jahren gemeinsamer Koalition – auch den Grünen der Gedanke gekommen sei, den ÖPNV für mehr Menschen attraktiv zu machen und plötzlich dafür Gelder gefunden werden. „Man könnte meinen, in Hessen fände dieses Jahr eine Landtagswahl statt“, sagt Kalveram augenzwinkernd.