Gremmels, Kalveram, Schneider (SPD) „Lebensfremde Planung, die dringend überarbeitet werden muss“

Die SPD-Abgeordneten aus Bund und Land, Timon Gremmels, Esther Kalveram und Florian Schneider zeigten sich über die gestern bekanntgewordenen Pläne der Autobahngesellschaft hinsichtlich des Ausbaus der A49 im Raum Kassel überrascht.

„Die A49 für 19 Monate zur Einbahnstraße zu machen und in Verbindung mit der A7 und A44 einen Kreisverkehr zu schaffen und davon auszugehen, dass es keine Schleichverkehre in den Kasseler Stadtteilen und benachbarten Landkreiskommunen geben wird, ist lebensfremd“.
In Zeiten steigender Spritkosten werden insbesondere Pendler sicherlich nicht täglich bis zu 15 km lange Umwege fahren, “ kritisieren die Abgeordneten.

Insbesondere Kalveram und Gremmels zeigten sich enttäuscht von der Kommunikation der Kasseler-Niederlassung der Autobahn GmbH. Bei einem Besuch vor sechs Wochen war kein Wort hinsichtlich dieser Interimsverkehrsführung geäußert worden. „Entweder die Entscheidung fiel kurzfristig oder wir wurden absichtlich unzureichend informiert“.  Schneider ergänzt: „Das durch die Einbahnstraßenregelung steigende Potenzial der Staubildung trägt nicht nur zum Frust der Verkehrsteilnehmer bei, sondern erhöht exorbitant die Lärmbelastung nicht nur an der Autobahn, sondern der umliegenden Kommunen.“

Auch die Argumentation der Planer, die gegen mehr Lärmschutz ins Feld geführt wurde, dass die A49 nicht ihren Charakter als Stadtautobahn verliere, widerspricht der eigenen Argumentation, dass mit dem Lückenschluss in Homberg-Ohm der Verkehr zunehmen werde.

„Der Lückenschluss bei Homberg-Ohm ist nicht der einzige Grund dafür, warum zeitlich jetzt so auf die Tube gedrückt werde, “ vermuten die Abgeordneten. Es spräche viel dafür, dass die A49 jetzt so ausgebaut werden soll, dass falls der Brückenneubau nicht vor dem Lebensende der jetzigen Bergshäuser Brücke fertiggestellt werden kann, der Verkehr der A44 über die A49 umgeleitet werden soll.

All das spricht dafür, jetzt nochmal einen Vorstoß für mehr aktiven Lärmschutz entlang der Südtangente zu machen. Die Anrainer der Autobahn leiden schon heute immens.
Aus diesem Grund haben die drei Abgeordneten den Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic, angeschrieben und um ein zeitnahes Gespräch gebeten.