„Für Eltern von Neugeborenen gleicht es einer finanziellen Katastrophe, wenn sie monatelang auf Elterngeld warten müssen“, erklärt die Kasseler SPD Landtagsabgeordnete Esther Kalveram.
„Gerade wenn Väter nach der Geburt Zeit mit Mutter und Kind verbringen wollen und dafür Elterngeld und Elternzeit beantragen, ist ihnen oft nicht klar, was das finanziell bedeutet“, so Kalveram weiter. Da der Antrag auf Elterngeld erst ab Geburt bzw. nach Zustellung der Geburtsurkunde gestellt werden kann, gibt es grundsätzlich mindestens für einen Monat eine Nachzahlung. „Schon dadurch werden Familien, die keine finanziellen Spielräume haben, benachteiligt“, ergänzt Kalveram, „wenn die Bearbeitung aber wie zuletzt in Kassel nicht durchschnittlich 30 Tage, sondern 2,5 Monate dauert, ist das auch für Familien, die sich für die Übergangszeit ein finanzielles Polster zugelegt haben, nicht mehr tragbar.“
„Das Elterngeld soll ja gerade verhindern, dass es zum Luxus wird, wenn beide Eltern direkt nach der Geburt bei ihrem Kind bleiben wollen“, erklärt Kalveram. Dass immer mehr Väter Elterngeld beantragen, sei eine gute Nachricht, käme aber nicht besonders überraschend, meint die Abgeordnete. Darauf hätte die Elterngeldstelle vorbereitet sein müssen. Als Entschuldigung anzuführen, dass die Mitarbeiter schon bis über die Belastungsgrenze arbeiten, zeige einmal mehr, dass die Hessische Verwaltung meilenweit vom Verständnis einer modernen Dienstleistungsverwaltung entfernt sei, in der Personalgewinnung stets strategisch geplant werde und nicht erst, wenn die Belastung der Beschäftigten Auswirkungen auf die zu erbringende Arbeit habe. Dass der Zustand jetzt schon seit Jahren anhalte, zeige deutlich dass das Problem nicht ernsthaft angegangen werde. „Das muss sich im Interesse der Eltern, aber auch der überlasteten Mitarbeiter dringend ändern“, erklärt Esther Kalveram und kündigt an, das Thema mit einer Anfrage an die Landesregierung weiter zu begleiten.