„Statt jetzt ohne konkrete Umsetzungsvorschläge eine Impfpflicht zu fordern, sollten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Bündnis90/Die Grünen) besser alles dafür tun, die Impfkapazitäten wieder hochzufahren, die sie selbst fahrlässig reduziert haben. Es war falsch, die Impfzentren zu schließen, die mobilen Impfteams aufzulösen und darauf zu vertrauen, dass sich der Bedarf an künftigen Impfungen allein über die Hausarztpraxen decken lässt. Mit den derzeitigen Kapazitäten kann das Versprechen der Landesregierung, bis zum Jahresende 400.000 zusätzliche Impfungen vorzunehmen, jedenfalls nicht erreicht werden. Es ist zum Verzweifeln, wie unvorbereitet und unorganisiert Schwarzgrün immer noch durch die Pandemie stolpert – fast zwei Jahre nach deren Ausbruch“, erklären die SPD Landtagsabgeordneten aus der Region Kassel, Manuela Strube, Oliver Ulloth und Esther Kalveram.
Ohne die Anstrengungen von Stadt und Landkreis Kassel wenigstens ein abgespecktes Impfangebot weiter vorzuhalten, gäbe es in der Region jetzt, wie in vielen anderen hessischen Landkreisen, gar keine Möglichkeit außerhalb der völlig überlasteten Hausarztpraxen sich impfen zu lassen. Dieses Angebot sei in den vergangenen Tagen von vielen Menschen, die teils weit entfernt wohnen, wahrgenommen worden. Stadt- und Landkreis haben entsprechend reagiert, Öffnungszeiten erweitert und neue räumliche Möglichkeiten geschaffen.
„In so einer Situation fällt Gesundheitsminister Klose nichts Besseres ein, als per Erlass anzuordnen wie viele Impfungen jetzt genau vorzunehmen sind“, kritisieren die Abgeordneten. Vor Ort bemühe man sich seit Wochen so viele Menschen viele Menschen wie irgend möglich zu impfen.“ Das sei Gesundheitsminister Klose wohl völlig entgangen. Unter anderem lasse sich das für die Impfungen notwendige Personal aber nicht einfach herbeizaubern. Kommunen und Arztpraxen müssten jetzt für die Fehler herhalten, die das Land in der Corona Pandemie gemacht habe, insbesondere durch die viel zu früh erfolgte Schließung der Impfzentren
„Seit dem Sommer haben die Modellierungen vorhergesagt, was nun eingetreten ist – dass unser Gesundheitssystem bei stagnierender Impfbereitschaft im Herbst und Winter von einer enormen vierten Infektionswelle überrollt zu werden droht. Doch die Landesregierung bleib untätig und nannte das ‚besonnen‘. Wir nennen das fahrlässig,“ so die Abgeordneten abschließend.