Mit einem Festakt wurde am 21.09. in Kassel das Leben und Wirken von Elisabeth Selbert gewürdigt. Anlass war der 125. Geburtstag der Vorkämpferin für die Gleichberechtigung der Frauen und Ehrenbürgerin der Stadt Kassel. Die Festrede hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der auch eine lebensgroße Bronzestatue der Kasseler Sozialdemokratin und Juristin enthüllte.
Steinmeier erinnerte an den steinigen Werdegang Elisabeth Selberts als politische Frau, die 4 Regime erlebt hat und als eine von wenigen Frauen in den 1920er Jahren studierte. Selbert verdanken wir maßgeblich Artikel 3 Absatz 2 im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“ Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Selberts persönliche Sternstunde am 23. Mai 1949 ist auch ein Grundstein für die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gleichberechtigung.
Zeitlebens setzte sich Elisabeth Selbert für Frauenrechte ein, erinnerte der Bundespräsident an ihr Wirken, forderte, „sich stärker politisch zu organisieren und zu engagieren, um die Gleichberechtigung […] durchzusetzen.“ Sie war der Meinung, dass man dies „nicht von den Männern erwarten“ könne, das sei „Frauensache“. „An diesem, aber wirklich nur an diesem einen Punkt möchte ich ihr heute widersprechen,“ so Steinmeier. „Denn ich bin überzeugt: Das Eintreten für Frauenrechte und Gleichstellung ist unsere gemeinsame Sache – muss Sache von Demokratinnen und Demokraten sein“, appellierte der Bundespräsident.
Am Nachmittag wurde die Bronzestatue auf dem Scheidemannplatz im Zentrum der Stadt Kassel aufgestellt in unmittelbarer Nähe zu der ehemaligen Kanzlei der Juristin Selbert am Königsplatz 42. Gestiftet wurde die Statue durch Spenden, die von dem Verein „SI-Sisters – Soroptimist Kassel III – Elisabeth Selbert“ gesammelt wurden. Gespendet hat unter anderem auch Esther Kalveram.
Die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Wortlaut finden sie hier.